Plan der Klosterruinen auf Sir Bani Yas Island |
Einst hatten Mönche aus dem Zweistromland (Nestorianische Kirche) das Kloster hier an diesem strategisch sehr günstigen Platz gegründet. Händler von Europa nach Fernost und umgekehrt machten an diesem exponierten Platz per Schiff oft Halt, um zu rasten und ihre Waren gegen die Perlen einzutauschen, oder Waren untereinander zu handeln. Die Perlen, welche am Strand wenige Meter weiter ertaucht wurden...
Kloster auf Sir Bani Yas
Die Wissenschaftler haben die Ausgrabungsstätte überdacht, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen. |
Die Mönche: Entbehrungen gewöhnte, asketische Männer, die von den fruchtbaren Gefilden zwischen Euphrat und Tigris hierher gekommen waren, um ihrem Gotte zu dienen....
Und die Besucher, ob nun Christen oder nicht? Raue Seeleute oder Händler, mit staubigen Gesichtern und Füßen, von langen Ritten durch die arabische Wüstenei ausgedörrt oder vom salzigen Seewind gegerbt, der sie auf ihren langen Schiffsreisen umtost hatte. Ihre Pferde, Maultiere oder Kamele vor der kleinen Koster unter Palmen an einer Wasserstelle angebunden. Die müden Glieder neben ihnen ausgestreckt, Fladenbrote und ein paar Happen Fleisch im offenen Feuer röstend.
Wie mögen sich diese Männer aus vieler Herren Länder wohl verständigt haben? War Latein noch geläufig, wurde untereinander übersetzt in die vielen vorderasiatischen Idiome oder gar in die Sprachen Indiens und Chinas? Oder gab es da eine Art Lingua franca, ähnlich dem rudimentären Englisch, mit dem man sich heute rund um den Globus verständlich machen kann?
Beim Herumgehen auf dem Gelände finden wir alte Scherben, halb in der Erde noch eingegraben. Ich nehme eine in die Hand. Sie mag zu einer schlichten Schüssel aus Ton gehört haben - verziert mit gleichmäßig herumlaufenden Rillenmustern.
Ich halte also eine Scherbe in der Hand, die zu einerm Gefäß gehörte, aus dem vor 1500 Jahren ein hiesiger Mönch oder Pilger gegessen haben mag. Welch ein Gefühl.....