Das, was uns so an den Emiraten gefällt, ist zugleich auch eine Eigenartigkeit besonderer Güte. Die Vielfalt an Nationen, Sprachen, Küchen, Hautfarben, Religionen, Kulturen, Kleidungsstilen und Lebensweisen macht das Land zu einem Paradebeispiel an friedlichem Miteinander. Leben und leben lassen.... Auch wenn die Emirate natürlich grundsätzlich der Sharia verpflichtet sind und man sich an die wichtigsten Grundregeln auch als Ausländer halten sollte, fällt das Leben hier doch durch eine unvergleichliche Toleranz auf. Uns bereichert das.
Aber wie mag es sich für die "Hausherren" anfühlen?! Oft mache ich mir darüber so meine Gedanken, wenn ich unterwegs bin und Einheimische treffe. In der Regel leicht an ihrer traditionellen Kleidung zu erkennen: Die Herren in bodenlangen blütenweißen Hemden und dem (meist ebenfalls weißen) Kopftuch mit der schwarzen Kordel. Plus Smartphone(s) - ohne geht hier gar nichts mehr. Die Damen in schwarz von Kopf bis Fuß, wobei "Kopf" bedeuten kann: Kopftuch, Kopftuch mit Gesichtsschleier, Kopftuch mit Gesichtsschleier und darüber noch einem dünnen Schleier vor den Augen.... - dazu meist ultrahohe High Heels und Designer-Handtasche.
Fakt ist: Gebürtige Emiratis machen im eigenen Land nur noch ca. 15 % der Bevölkerung aus! Der "Rest", in dem Falle also die absolute Majorität, sind Ausländer rund um die Welt. Von mehr als 120 Nationen wird gesprochen, die derzeit in den VAE leben und arbeiten. Wobei natürlich ein einzelner Bürger Vanuatus, der herkommt, diese Statistik sofort noch anheben würde....
Die allergrößten Anteile haben dabei Filippinos, Inder, Bangladeshis, Menschen anderer arabischer Staaten; danach müssten prozentual dann die Westeuropäer und Amerikaner kommen.
Wenn ich also so durch die Straßen gehe oder irgendwo in einer Mall auf Einkaufsrunde bin, erinnere ich mich oft, wie das für mich früher als die "Exotin" war. In Saudi-Arabien wurde man als Expat (=Expatriat. Jemand, der für längere Zeit in einem anderen als seinem Heimatland lebt und arbeitet) meist sehr höflich ignoriert. In Indien wurde man als (weißer.... noch dazu) Expat hemmungslos angestarrt wie eine Albinoschlange im Zoo; unsere Kinder wurden da auch gern begrabscht wie Melonen auf dem Gemüsemarkt. In Libyen hingegen nickten uns die Leute auf der Straße meist freundlich als einem Gast ihres Landes zu.
Hier ist das anders: Hier sind es die Emiratis selbst, die "Hausherren", die mit Blicken verfolgt werden! Wohin gehen sie, haben sie "Personal" mit und wie behandeln sie diese Leute, wie gehen sie mit ihren eigenen Kindern um, oha, aha, sehr nett..... Meist strahlen sie Würde und eine gewisse Immunität aus. Ob ihnen auffällt, dass sie von ihren vielen Gästen aus allen Zeitzonen dieser Welt taxiert werden?
Es gibt die Goldmarie und die Pechmarie. Zumindest in Grimms Märchen.
Und dann gibt es noch die SandMarie. Die sitzt manchmal auf einer emiratischen Düne und lässt den Sand durch ihre Finger rinnen. So wie die Sandkörner herab, fließen dann gelegentlich Buchstaben durch ihren Sinn, welche sich zu Worten und Sätzen fügen: Über das Leben allgemein, das Leben als Expat in den Emiraten, über Menschen, Bücher (z.B. mein eigenes, s.o.), Erlebnisse....
Und dann gibt es noch die SandMarie. Die sitzt manchmal auf einer emiratischen Düne und lässt den Sand durch ihre Finger rinnen. So wie die Sandkörner herab, fließen dann gelegentlich Buchstaben durch ihren Sinn, welche sich zu Worten und Sätzen fügen: Über das Leben allgemein, das Leben als Expat in den Emiraten, über Menschen, Bücher (z.B. mein eigenes, s.o.), Erlebnisse....