Es gibt die Goldmarie und die Pechmarie. Zumindest in Grimms Märchen.
Und dann gibt es noch die SandMarie. Die sitzt manchmal auf einer emiratischen Düne und lässt den Sand durch ihre Finger rinnen. So wie die Sandkörner herab, fließen dann gelegentlich Buchstaben durch ihren Sinn, welche sich zu Worten und Sätzen fügen: Über das Leben allgemein, das Leben als Expat in den Emiraten, über Menschen, Bücher (z.B. mein eigenes, s.o.), Erlebnisse....

Dienstag, 28. Juni 2016

Sommerfrische


Wieder einmal liegt ein letzter Schuljahres-Tag hinter uns.

Erst gibt es üblicherweise die Zeugnisse an der GISAD, dann in der Turnhalle eine Abschlussveranstaltung mit Jahresrückblick und Auszeichnung aller Schüler, die sich in den zurückliegenden Monaten auf die eine oder andere Art besonders erfreulich hervorgetan haben. So weit, so normal - wie an hunderttausenden anderen Schulen auch. Neben Schülern und Lehrern dürfen hier auch die Eltern teilnehmen.

Machen gute Laune: Neue, bunte Gestaltungselemente in einem Teil des Schulgeländes

Was etwas anders war bzw. ist, ist immer die Verabschiedung aller scheidender LehrerInnen - an Auslandsschulen sind das jedes Jahr wesentlich mehr, als man aus dem Heimatland gewohnt ist. Manche gehen zurück nach Deutschland, andere streben zu einem neuen verlockenden Auslandsziel.

Die diesjährige Schuljahresabschlussveranstaltung an der GISAD war darüber hinaus insofern etwas anders als sonst, da sie mitten in den momentanen Ramadan fiel - da sind Musik, Tanz & Co. tabu. Anstatt musikalischer Einlagen gab es diesmal statt dessen die Vorstellung der vielen Projekte, welche in den Tagen vor dem Zeugnis beackert worden waren. Alles drehte sich um die Verschönerung und Geschichte der Schule bzw. die Kultur des Gastlandes, es gab u.a. Poetry-Slam-Vorträge und einen winzigen Vorgeschmack auf den Imagefilm über die Schule sowie kleine Interviews mit Teamleitern über "ihr" Projekt.

Als die Veranstaltung zu Ende war, kam der Teil, dem ich jedes Jahr möglichst zügig zu entkommen versuche - nicht ganz einfach bei den Massen, welche sich dann im und vor dem Schulfoyer drängen... Ganze Trauben von Kindern und Jugendlichen, die beim Gruppenkuscheln weinend einen scheidenden Mitschüler, eine ausreisende Mitschülerin umarmen und umringen. Auch erwachsene Freunde unter den Eltern sehen sich hier oft für lange Zeit oder für immer zum letzten Mal, und auch dort rollen hie und da Tränen... Um nicht mitweinen zu müssen ("unser" Heultag kommt ja auch irgendwann sowieso noch), winde ich mich meist aal-gleich durch die Menschenmenge; nicht immer klappt das...

Doch dann setzt wenig später der Flug nach Europa (oder anderswohin) meist doch eine Gefühls-Zäsur: Nun beginnt etwas Neues nach dem letzten Schultag. Entweder die lang ersehnten Sommerferien. Oder aber gleich ein ganz anderer Lebensabschnitt.

Für Familie Döhring wird es ein hoffentlich schöner Sommeraufenthalt in der Heimat in Deutschland und bei einem Trip nach Österreich werden.


Ich verabschiede mich von Abu Dhabi also für eine Weile - mit Bildern vom "Glücksgarten", einem der Projekte der letzten drei Schultage. Ein Teil des Geländes der GISAD wurde von einem Schülerteam, bestehend aus Kindern der Klassenstufen 5, 6, 7 und 11, neu gestaltet: Mit Installationen und Collagen, bemalten Blumentöpfen, Wimpeln mit Sinnsprüchen, Windspielen und anderen Kreationen.
Da ein paar Bäume dort auch in der prallen Abu Dhabischen Hitze Schatten spenden, kann ich mir vorstellen, dass künftig in den Pausen Schüler da chillen und ein paar kleine, entspannte Glücksmomente erleben können.



Projektmitglieder aus Klasse 5a vor Installationen des Teams








Blick in den neuen "Glücksgarten" der GISAD














Sonntag, 19. Juni 2016

Arabische Küche IV: Umm Ali. Ein arabischer Dessert-Traum


Hier mal wieder ein Gruß aus der hiesigen Küche.
Wie kann man ein Land, eine Kultur sehr sinnlich erfahren? Genau, durch die Küche!
Deshalb dürfen in solch einem Blog natürlich auch einige kulinarische Verweise und Tipps nicht fehlen, die ich in loser Folge immer mal wieder einstreuen werde. 



 
Auf keinem hiesigen Fest, auf keinem Dessertbuffet - zumal gerade jetzt im Ramadan - darf diese Köstlichkeit fehlen: "Umm Ali".

Ich gebe es zu - anfangs ließ ich bei Buffets hier die großen Kasserole mit dem in meinen Augen nicht besonders ansprechend wirkenden Inhalt stets links liegen. Wieder einmal ein Fall von "Vorurteil. Erst ausprobieren, dann urteilen!" Mittlerweile ignoriere ich erst einmal alle anderen Törtchen, Kuchen und Mousses auch westlicher Machart, um zu einem Schälchen Umm Ali zu greifen, wenn sich die Möglichkeit bietet.

Wahrscheinlich stammt diese Nachspeise namens Umm Ali ursprünglich aus Ägypten. Heutzutage ist sie besonders in der Golfregion außerordentlich beliebt. 
Was der Name bedeutet? Alle arabischen Länder kennen die Sitte, Erwachsene, sobald die Eltern geworden sind, liebevoll nach ihren Erstgeborenen zu nennen. Der Vater von Omar zum Beispiel heißt dann also Abu Omar: Vater (von) Omar.  Und Umm Ali: Das ist die Mutter (von) Ali.

Aber warum heißt nun ausgerechnet diese Süßspeise wie die Mutter eines gewissen Ali? In jedem arabischen Land bekommt man darauf wohl eine andere Antwort. Märchenstunde! Hier zwei Sagen zur Auswahl:


Geschichte 1) Das "kärgliche Mahl"


In der Mamluken-Zeit gab es im Palast von Kairo eine sparsame Köchin, die nach ihrem erstgeborenen Sohn eben Umm Ali hieß. Verschwendung war dort an der Tagesordnung, doch diese Frau warf nicht einfach die Essensreste der herrschaftlichen Tafel weg, sondern  hob sie für ihre eigene Familie auf. 


Während einer Belagerung ging sogar im Palast das Essen aus; selbst der Sultan hatte großen Hunger. Also nahm die Köchin, was sie an Resten finden konnte - hart gewordenes Brot, Milch, ein paar Mandeln und Rosinen - und mixte daraus ein Gericht, das sie dem Sultan vorsetzte. Natürlich entschuldigte sie sich vielmals untertänigst für dieses "kärgliche Mahl"...

Der Sultan griff zum Löffel - und war entzückt! Das Restegericht mundete ihm so hervorragend, dass er fortan nichts anderes mehr essen wollte. "Umm Ali, bringt mir das von Umm Ali!" rief er jeden Morgen und jeden Abend. Und so wurde also diese Mutter von Ali weltberühmt - zumindest in der islamischen Welt und dem Namen nach.

Geschichte 2) Der zurück-erkochte Ehemann


Umm Ali, die Mutter von Ali, hatte jahrelang glücklich mit ihrem Ehemann zusammengelebt und diesem einen großartigen Sohn geschenkt - eben Ali. Doch irgendwann später verdrehte dem Ehemann eine junge Tänzerin den Kopf. Er erklärte darauf seiner Ehefrau, er werde sie für diese sofort verlassen. Umm Ali weinte und wusste weder ein noch aus. Doch dann kam sie auf eine geniale Idee.
Sie sprach zu ihrem untreuen Ehemann: "Gut, dann geh. Doch vorher gewähre mir noch ein letztes Mahl mit dir. Ich werde etwas noch nie Dagewesenes für dich auf den Tisch bringen." Der Mann willigte ein - und Umm Ali tischte ihm eine Speise auf, die er tatsächlich noch nie gekostet hatte. Er verschlang sie binnen Minuten, so köstlich war sie - eine Mischung aus milchgetränktem Weißbrot, Mandeln und Rosinen. "Köstlich! Das kannst nur Du, Umm Ali!" rief er. Er vergaß umgehend die Tänzerin und blieb seiner Ehefrau fortan treu, um jeden Tag das Gericht der Umm Ali genießen zu können.



Reizend, oder? Ob es sich nun so, oder so, oder ganz anders zugetragen hat... das Rezept möchte ich jedenfalls nicht vorenthalten!


REZEPT FÜR  "UMM ALI"

Nach einem Rezept von John Wood, Chefkoch des Hotels Burj al-Arab in Dubai, für 4 Pers.

  • 400 g Blätterteig  /  alternativ kann man auch ca. 6 Buttercroissants nehmen
  • 500 ml Milch (manchmal wird diese auch durch ausreichend gesüßte Kondensmilch sowie Rosenwasser ersetzt)
  • 4 EL Zucker
  • 4 EL Pistazien, klein gehackt
  • 4 EL Mandeln, klein gehackt
  • 4 EL Rosinen; man kann überdies auch Pinienkerne hinzugeben
  • 4 EL geraspelte Kokosnuss
  • 4 EL Zimt
  • 125 ml geschlagene Sahne

Den leicht ausgewalkten Blätterteig auf einem Backblech bei 180 °C goldgelb backen bzw. die Croissants zerrupfen. Eine Lage Blätterteig in eine ofenfeste Servierschale geben, mit Pistazien, Mandeln, Rosinen sowie Kokosnussraspeln belegen und mit Zimt bestreuen. Statt einer großen Servierschale können Sie vier Schalen in der Größe von Suppentellern verwenden.

Mit einer zweiten Lage Blätterteig bedecken und Vorgang wiederholen. Es sollten mindestens drei Lagen übereinander geschichtet werden. Bei der letzten Lage auf Rosinen verzichten, da diese sonst beim Überbacken verbrennen.

Zucker in der heißen Milch auflösen, den Blätterteig damit übergießen und ein paar Minuten lang einweichen. Mit geschlagener Sahne überziehen und im Ofen unter dem Grill bei 180°C leicht überbräunen. Mit einigen Pistazien und Rosinen belegen, mit etwas Zimt bestreuen und heiß servieren.


Gutes Gelingen! Ich garantiere: Es schmeckt besser, als es anfangs aussehen mag!



Montag, 13. Juni 2016

Schule während des Ramadan



Während des Fastenmonats Ramadan ist ja alles etwas anders. Natürlich kann man von den muslimischen Schülern kaum verlangen, von Sonnenauf- bis -untergang weder zu essen noch zu trinken (ca. ab Pubertät). Vor allem Letzteres ist hart, wenn der Ramadan so wie jetzt auf die heißen Sommermonate fällt! Und dann trotz des Fastens doch ganz normal zumeist volle acht Stunden dem Unterricht zu folgen, Tests zu schreiben, im Sport Höchstleistung zu bringen, später daheim Präsentationen vorzubereiten usw.

Das Bild deutet es ja schon an: Viel Arbeits- oder Lernkraft kann man von Fastenden sicher nicht erwarten.....

Also gibt es in diesem Monat Veränderungen: Der Unterricht beginnt früh eine halbe Stunde später, die einzelnen "Stunden" sind dann auf jeweils gut 30 Minuten verkürzt. Auch besser so, denn in vielen muslimischen Familien ist man ja derzeit eher nachts auf - da gibt es dann am nächsten Tag schon mal müde Augen. Folglich endet der Unterricht auch entsprechend eher. Ein schönes Beispiel von "Wer später kommt, kann eher gehen".

Alle Tests sind geschrieben, am Sportunterricht nimmt nur teil, wer dafür fit ist. Und hier kommen sie ins Spiel - die nicht-muslimischen Schüler -, wie z.B. die an der Deutschen Schule Abu Dhabi, aber natürlich auch alle ähnlichen internationalen Einrichtungen in den VAE.
Es wäre selbstredend schwierig, alle oben genannten Einschränkungen nur für die fastenden Schüler einzuhalten, aber für den "Rest" der anders- oder nichtkonfessionellen Kinder und Jugendlichen "business as usual" durchzuziehen.

Deshalb kommen auch diese während es Ramadan morgens später... und gehen nachmittags eher! Da der Unterrichtsstoff für dieses Schuljahr weitgehend "durch" ist, versuchen die Schüler natürlich, die Lehrer zum Ansehen von (mehr oder minder) "unterrichtsrelevanten" Spielfilmen zu überreden; Hausaufgaben gibt es momentan auch keine. Also nicht nur unseren Töchtern gefällt in dieser Hinsicht der Ramadan sehr gut!

Dafür nehmen die Schüler auch gern inkauf, dass nun im Klassenzimmer oder auf dem Pausenhof nicht gegessen oder getrunken wird, um es den fastenden Mitschüler nicht allzu schwer zu machen. Natürlich beteuern die weitaus meisten Moslems, dass es für sie "no problem" sei, wenn Nicht-Moslems in ihrer Anwesenheit genüsslich ihr Pausenbrot kauen oder eine halbe Flasche Limonade in sich hineingluckern lassen, denn: "Fasten ist privat".

Blick durch halbgeschlossene Türen: An der GISAD dient momentan auch ein Vorbereitungsraum als Frühstücks-Oase für Nicht-Moslems. Wen der Hunger oder Durst packt, stört sich dann sicherlich nicht am eher etwas drögen Ambiente...

Es dann aufgrund dieser Erklärung jedoch tatsächlich zu machen, wäre wohl trotzdem nicht sehr rücksichtsvoll, finden die meisten der anderen - und lassen es daher aus Respekt bleiben. Damit nicht mit-fasten muss, wer gar nicht will, gibt es derzeit an der Schule - neben der üblichen, weiterhin geöffneten Cafeteria - extra ausgewiesene Räume, wo man ebenfalls in Ruhe sein Frühstück oder Mittagsbrot verzehren kann.

Und so "haben" alle Schüler etwas vom Ramadan: Die einen, weil ohnehin der heilige Monat ein Höhepunkt im Jahreslauf für sie ist. Die anderen, weil sie von den damit verbundenen Annehmlichkeiten partizipieren. Auch abends lassen sich viele nicht-moslemische Familien derzeit in den Hotels und Restaurants bei vielfältigen Iftar-Buffets nach Sonnenuntergang die einheimischen wie auch internationalen Köstlichkeiten munden. Feiern und essen sind wohl in allen Kulturen dieser Welt eng miteinander verzahnt!

... nachts wird im heiligen Monat dann die Nacht zum Tag gemacht. Allerdings sollte auch noch karitativer als sonst gelebt werden!


Grafiken: http://fumano.com/blog/1218/ramadan-alles-%C3%BCber-das-fromme-fasten/

Montag, 6. Juni 2016

Schnäppchenjagd im Ramadan 2016


Ramadan karim - alles Gute zum Ramadan!

Ramadan - der heilige Monat der Moslems nach dem Mondkalender - hat heute begonnen. Hervorstechendste Kennzeichen vor allem für Außenstehende: Zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang darf der Gläubige weder essen noch trinken. Heute Aufgang: 5.32 Uhr , Untergang: 19.10 Uhr.  Dieses Jahr keine leichte Herausforderung, da der Ramadan in "unserem" Juni beginnt (kommendes Jahr dann wiederum 10 Tage früher....) und die Temperaturen nun tags konstant über 40°C bleiben. Aber darum geht es ja: Disziplin und Willensstärke trainieren und beweisen...

Im Ramadan laufen die "Uhren" in den muslimischen Ländern in mancherlei Hinsicht anders. Nicht nur, dass Unterrichts- und Arbeitszeiten verkürzt und manchmal auch verlegt sind. Dies gilt in besonderem Maße für Arbeiter, die im Freien arbeiten müssen; deren Zeiten sind vom Minstry of Labour sowohl um zwei Stunden pro Tag verkürzt als auch oft von den Firmen in die erträglicheren Nachtstunden verlegt. Inspektoren überwachen unangekündigt die Einhaltung dieser Schutzzeiten.

Das öffentliche Leben kommt auch in anderen Sphären unter der heißen Tagessonne weitgehend zum Erliegen und dafür nachts erst richtig in Gang. Geschäfte sind zwar oft tags und bis tief in die Nacht hinein geöffnet, doch die Restaurants (bis auf einige wenige für westliche Expats) geschlossen. Gefeiert wird in diesem Monat jede Menge (wenn auch nicht gerade mit Musik und Tanz, aber mit festlichen Essen, Verwandtenbesuchen etc.). Straßen und Geschäfte sind festlich dekoriert und allerorten gibt es "Ramadan discounts" (Preissenkungen). Ein bisschen erinnert mich die Stimmung immer an unsere westliche Adventszeit.

Eine Art Brennglas stellt für mich der gewöhnliche Supermarkt dar. Vielleicht, weil jeder und jede dort regelmäßig hinkommt, unabhängig von Alter, Nationalität, Religion,... Gestern war ja noch kein Ramadan und ich vermeinte, meine Wocheneinkäufe noch in relativer vormittäglicher "Ruhe" abwickeln zu können.
Welch ein Irrtum! Schon der Zufahrts-Verkehrskreisel war ungewöhnlich verstopft. Ich vermutete einen Unfall und umfuhr die Stelle - nur um dann ebenfalls im Stau zu landen! Denn alle Welt schien zur gleichen Zeit zum Einkaufen zu streben, das Parkhaus war schon 11 Uhr überfüllt. 

Verabredungen zum Frühstück, morgens um vier im Café...


Und erst im Supermarkt selbst!... Überproportional viele emiratische Familien stürzten sich auf die zahllosen Sonderangebote. Während Mutter Schnäppchen bei den Haushaltreinigern jagte, stapelte Vater verbilligten Reis in 10-kg-Paketen in den Wagen; und die Kinder waren selbstredend in den Süßigkeitenregalen "eingetaucht", um den Großpack Snickers und Mars zum Ramadan-Preis zu ergattern. 

Oft nicht nur ein, sondern gleich zwei oder gar drei Einkaufswagen wurden bis über den Rad beladen. In den Gängen zwischen den hohen Regalwänden kaum ein Durchkommen: Menschenmengen, im Wege stehende Einkaufswagen, dazwischen immer wieder temporäre Regale mit Ramadan-Sonderrabattware. Die Regale selbst, sonst immer bestens gewartet, wo kaum mal eine Dose oder eine Tüte fehlt, waren teilweise leergeräumt. Supermarkt-Angestellte mit großen Palletten-Transportern versuchten sich in dem Trubel durchzukämpfen und die Lücken bei den extra verbilligten Keksen, Datteln, Waschmittel, Nudeln, Antifaltencreme oder Toastbrot zügig aufzufüllen.

Ich musste schmunzeln - was blieb mir in der ungewohnt langen Schlage an der Kasse auch anders übrigt: Während ich es ja auch aus Deutschland kenne, dass die Leute sich kurz vor den Weihnachtsfeiertagen mit Lebensmitteln eindecken, als bräche im ganzen kommenden Jahr eine Hungersnot aus.... - hält diese Phase hier in den VAE während es Monats Ramadan viel länger an. Selbst Mercedes & Co. gibt es momentan in den VAE viel billiger, wenn man z.B. der Radiowerbung glauben will.

Doch nicht nur zu Hause tafeln die Emiratis nun jeden Abend nach Sonnenuntergang kräftig. Auch unzählige Restaurants locken mit "Iftar"-Buffets zum abendlichen Fastenbrechen. Viel interessanter noch finde ich persönlich allerdings die fast genauso zahlreichen Restaurant-Offerten zum "Sahur": dem Morgenmahl, das bis zum Sonnenaufgang dauern darf! Wäre ich nicht so ein Morgenmuffel, würde ich am liebsten einmal selbst erleben, wie muslimische Familien sich putzmunter, füh um zwei (!), mit Freunden und Verwandten in die Gaststätte begeben. 
Ob es strafende Blicke gibt, wenn jemand beim ersten Ton des Rufs zum Morgengebet noch schnell mit vollen Backen gierig etwas hinterkaut? :-)


Bild: https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-q_oC20bIjN1_j5KiZ4jQ6UQ0GzS37U1pETRhjI5KQ8iTuNypyBbCdslXVQZX1-olLLD8er_CyR2a8rqEq94sV7zYNCCYHPctQkgq3qpik05CL9VG_hca0ypjerrM0mEcVvRhrs7qkRhJ/s1600/ramadan_kareem_wallpaper_by_gabriel_3x-d56amfu.jpg