Wie kurzsichtig, wie ahnungslos, ja, auch: Wie voreingenommen! Das mit der Shopping-Wut mag stimmen, aber wer da nicht so ein großer Fan 'von ist, hat hunderterlei Möglichkeiten, sich sportlich, kulturell oder bildungsmäßig zu verausgaben.
Ein Beispiel unter unzähligen soll heute vorgestellt werden. Das "European Film Screenings", welches in Abu Dhabi und Dubai vorige Woche stattfand. Vor dem jeweiligen Hauptfilm wurde ein emiratischer Kurzfilm gezeigt - dieses Programm unterschied sich in Abu Dhabi und Dubai; wohl, um regional möglichst vielen jungen, einheimischen Filmemachern eine Chance zu geben.
Blick ins restlos besetzte Auditorium in der MARINA MALL Abu Dhabi beim letzten Festivalbeitrag, dem deutschen Film "Good Bye, Lenin"
https://www.facebook.com/EuropeanFilmScreenings/photos/pb.287351218133756.-2207520000.1411977279./292524174283127/?type=1&theater |
Für die Cineasten unter uns hier die Liste der gezeigten europäischen Streifen - einige davon Preisträger diverser Wettbewerbe der vergangenen Jahre, wie der Berlinnale.
- A Morte De Carlos Gardel (Portugal) von Solveig Nordlund
- Doudege Wénkel (Luxemburg, Belgien) von Christophe Wagnerm
- Carmina o revienta (Spanien) von Paco León
- Der stille Berg (Österreich, Italien) von Ernst Grossner
- Vratné Lahve (Tschechische Republik, Großbritannien) von Jan Sverák
- Good Bye, Lenin (Deutschland) von Wolfgang Becker
- La Grande Bellezza (Italien, Frankreich) von Paolo Sorrentino
- London: The modern Babylon (Großbritannien) von Julien Temple
- Once (Irland) von John Carney
- Paris, je t'aime (Frankreich, Schweiz, Deutschland, Luxemburg) von diversen Regisseuren
- Soof (Niederlande) von Antoinette Beumer
- Isdraken (Schweden) von Martin Högdahl
- Walesa. Czlowiek z nadziei (Polen) von Andrzej Wajda
Da wir mit Kind unterwegs waren, sahen wir uns "Isdraken" ("Der Eisdrache"), den schwedischen Beitrag an - ein in skandinavischer Manier liebevoller Kinder- und Jugendfilm mit viel Herz, der dennoch kein bisschen süßlich oder kindtümelnd daherkommt.
Erfreulicherweise ist auch unsere Neunjährige inzwischen an originalsprachiges Kino gewöhnt (selbst englische Filme versteht sie ja von der Sprache her noch eher nur rudimentär); dass die Schauspieler sich auf Schwedisch unterhielten und Englisch untertitelt waren, rang ihr kein Nörgeln ab, sondern höchstens verstärkte Konzentration auf Handlung, Mimik und Gestik.
Im Anschluss an die Filmvorführung stand der Produzent des Films dem rege fragenden Publikum mit Antwgorten zur Verfügung, was das Kinoerlebnis noch einmal vertiefte und bereicherte.
Muss ich noch erwähnen, dass auch für diese Kulturveranstaltung in den Emiraten, welche wir besuchten, wie für so viele andere keinerlei Eintrittsgeld erhoben wurde?
(Wer bei Facebook ist, kann das Programm des Festival auch hier nachverfolgen.)