Es gibt die Goldmarie und die Pechmarie. Zumindest in Grimms Märchen.
Und dann gibt es noch die SandMarie. Die sitzt manchmal auf einer emiratischen Düne und lässt den Sand durch ihre Finger rinnen. So wie die Sandkörner herab, fließen dann gelegentlich Buchstaben durch ihren Sinn, welche sich zu Worten und Sätzen fügen: Über das Leben allgemein, das Leben als Expat in den Emiraten, über Menschen, Bücher (z.B. mein eigenes, s.o.), Erlebnisse....

Sonntag, 25. September 2016

Der deutsche "Dorfbäcker von Dubai", oder ...

 'Bäckermeister Sven sorgt für super Semmeln'


Was antwortet der deutsche Expat für gewöhnlich, wenn er befragt wird, was ihm denn im außereuropäischen Ausland auf Dauer am meisten fehlt? Fast immer kommt dann als Antwort: "Der Wald, Quark und Schwarzbrot".

Brotzeit! Auswahl an Brotsorten vom "German Baker", alle gebacken auf Natursauerteigbasis

Während man auf den Wald wohl wirklich am ehesten bis zum nächsten Europa-Besuch warten muss, kann man hierzulande Quark im Carrefour-Supermarkt kaufen (für mich persönlich mein erstes Aus-Land, wo ich den nicht selbst daheim herzustellen brauche!). 
Doch so richtig duftendes, außen krustiges und innen flaumig-weiches Schwarzbrot bekommt man seit Anfang des Jahres in Dubai und Abu Dhabi vom "Bäcker-Sven"! Kein Wunder, dass seine Telefonnummer unter den vor allem deutschsprachigen Ausländern hier herumgereicht wird, wie woanders die vom Chiropraktiker oder "In-Friseur". Seine Produkte verkaufen sich wie das sprichwörtliche "geschnitten' Brot" - auch darum, weil der Kunde sein Brot auf Wunsch sogar fertig geschnitten erhält!

Wer länger auf kräftiges Sauerteigbrot verzichten musste, dem läuft schon allein beim Lesen des Angebots das Wasser im Munde zusammen: Krustenbrot, Walnussbrot, Kosakenbrot, Schinkenbrot, Heide- oder Zwiebelbrot, Fitness-Brot (ohne Weizenmehl und Hefe!) und natürlich das klassische, weiße Frühstücksbrötchen. Dazu Laugenbrezeln, Weizen- und Roggenbrötchen oder Haferbrot. Überdies gibt's deutsche Kuchen von Streusel- und Pflaumenkuchen über Kirsch-Käsekuchen bis hin zur Nussecke oder der Puddingschnecke ... Auch "Leberkäs-Schmankerln" oder "Wrap me up"-Sandwiches werden immer häufiger bei ihm bestellt.

German Baker: der "Deutsche Dorfbäcker von Dubai", Sven Mostegl

Dabei ist "German Baker" Sven eher über Umwege zum Roggenbrot-'In-Bäcker' der Emirate avanciert. Sven Mostegl wurde im schwäbischen Sulz am Neckar geboren, zog aber schon früh mit seiner Bäckersfamilie in den Norden um, zwischen Hamburg und Hannover. Seit 14 Jahren bereits lebt er nun jedoch in den Emiraten - lange Zeit allerdings als promovierter Ingenieur, der an diversen Großprojekten beteiligt war. 

Doch gutes Essen liegt quasi "in der Familie": Während er selbst in Dubai später Leiter einer Catering-Firma wurde, ist seine Frau Heike gelernte Köchin und darüber hinaus auch europäische Sushi-Meisterin. Mit der "Bakers Kitchen" hat sie sich hierzulande einen Namen gemacht unter all jenen, die sowohl gesund und vollwertig als auch dennoch mit Liebe zubereitet und geschmacklich hochwertig essen möchten. Nachdem Freunde auch Sven schon länger gedrängt hatten, aus seiner privaten Leidenschaft für hochwertiges und gesundes Essen "mehr" zu machen - rief er nach und nach die vielen Brot- und Kuchensorten auf den Plan, die heute seine Kunden begeistern.





Tüte, nur echt mit Smilie :-)
Brot-Abholzeit im Novotel Abu Dhabi ist freitags: Zeit für einen Kaffee














Deutsches Backhandwerk und moderne Ernährungsphilosophie


In Kürze wird die Speisekarte der "Bakers Kitchen" Dubai in neuem Gewand zur Verfügung stehen: Sie soll dann wie eine Tageszeitung aussehen, in welcher es neben den Listen der Speisenangebote auch Wissenswertes rund um gesunde Ernährung gibt; überdies werden alle Speisen mit Vignetten gekennzeichet sein - je nachdem, bei welchen Beschwerden (Herzkreislauf, Gelenke, Augen, Blutzucker etc.) sie besonders empfehlenswert sind. Wer in den "naturig" eingerichteten Laden oder das Restaurant kommt, soll sich wohlfühlen. Selbstverständlich für das Ehepaar, das selbst eine Tochter hat, dass Kinder beim Einkauf ein Laugenbrötchen bekommen! So ein bisschen ist Sven Mostegl eben der "Dorfbäcker" der Metropole Dubai.

Natürlich sind, wie überall, die Rohstoffe Basis für alles weitere. Die Produkte seiner Firma - darauf legt der Bäckermeister wert - sind komplett frei von jeglichen Geschmacksverstärkern, Haltbarmachern u.ä.. "Gebacken wird bei uns wie vor hundert Jahren, das ist ehrliche Handwerksarbeit", erklärt er. Dafür werden z.B. auch drei selbst gezüchteten Natursauerteigkulturen (jeweils eine für Roggen-, Weizen- und Vollkornprodukte) gehegt. Diese machen nicht nur, dass Brot und Brötchen so "deutsch schmecken", sondern auch, dass sie selbst für Leute mit Unverträglichkeiten gut bekömmlich sind.

Alle Backzutaten inklusive Mehl der Firma Steinmetz kommen fast ausschließlich aus Europa. Das ist zwar teurer, doch dafür sind die Zutaten zertifiziert rein und so "bio", wie man sich das hier in den VAE nur wünschen kann.
 
Der Backnachwuchs wird immer einmal wieder in Kinderbackkursen in die Geheimnisse deutscher Brötchenbäckerei eingeweiht. Zur "Taste Abu Dhabi 2016" vom 10.-12. November wird Mostegl darüber hinaus mit zwei Backshows für die Erwachsenen dabei sein - um richtige Teigzubereitung soll es gehen.


Teil der Bestellliste des "German Bakers"

Lieferungen nach Abu Dhabi, Ras Al Khaima und Sharjah


Momentan ist der Bäckereiladen in Dubai / Barsha Heights täglich von 7 bis 21 Uhr und das angeschlossene Restaurant von 10 bis 20 Uhr geöffnet.Wer in Dubai lebt, kann sich die die Speisen und Backwaren sogar frei Haus liefern lassen.

Freitags ist für Bäckermeister Mostegel seit geraumer Zeit "Abu-Dhabi-Tag". Dann packt er morgens die Bestellungen seiner dortigen Kunden ins Auto und fährt in die emiratische Hauptstadt. Im Novotel/Ibis steht er zwischen 9 und 11 Uhr im Foyer-Café des Hotels bereit und verteilt die zuvor schon fertig gepackten Papiertüten an ihre Besteller. 
Damit sich der Weg für diese doppelt lohnt, macht manche/r von ihnen gleich noch einen kleinen Kaffee-Stopp (bevor es dann bei den meisten daheim ein "deutsches Frühstück" in Familie mit knackfrischen Brötchen gibt). Ein Blech mit Kuchen zum Kosten hat Sven nämlich immer dabei... 
 
Zusätzlich werden montags zuvor aufgegebene Bestellungen nach Abu Dhabi geliefert. Perspektivisch soll dort auch eine Filiale aufmachen. 
Nach Ras Al Khaima wird deutsches Brot und Kuchen 2. Samstag gebracht; Sharjah und Al Ain werden möglicherweise ebenfalls Abholstellen bekommen.


Kontakte

E-Mail:        orders@bakerskitchenuae.com
phone:        04 452 9529  oder 04 451 9816

mobile:       +971 56 824 0790 (auch What'sApp-Bestellgruppe für Abu Dhabi!)
Facebook:  https://www.facebook.com/profile.php?id=100008653110804
Homepage: http://www.tbs-uae.com/

Shop/Restaurant: Dubai, Barsha Hights (früher Tecom), im Gebäude der Auris Hotel Apartments, gleich bei der Metrostation 


Sonntag, 18. September 2016

Wirtschaftentwicklung in den VAE - Persönliche und "durchschnittliche" Lebenszufriedenheit


Kleine kalte Dusche? Bislang erreichten die Vereinigten Arabischen Emirate in Rankings oft recht hohe Werte - betreffend die Lebenszufriedenheit der dort im Vergleich zu in anderen Ländern lebenden Expats. Doch gegenwärtig scheinen die Ausländer aus aller Herren Länder, welche vorübergehend in den VAE leben und arbeiten, nicht mehr so zufrieden wie zuvor. 

Dies legt zumindest eine neue internationale Studie nahe, die "Expat Insider 2016", für welche rund 14.000 Expats (aus 174 Nationalitäten) in über 67 Ländern der Erde zum Leben im jeweiligen Gastland befragt wurden.

Ganz "baden" geht die Wirtschaft der VAE trotz Ölkrise nun doch nicht gleich ... Blick auf das "Headquarter", ein Bürohaus mit Wiedererkennungseffekt in Abu Dhabi

Untersucht wurden unterschiedlichste Kategorien - so u.a. das Arbeits- und Familienleben, die Lebenshaltungskosten, die Einfachheit des Heimischwerdens in vielen Unterkategorien. Die Top 3 lesen sich so: Taiwan, Malta, Ecuador. Österreich liegt auf Platz 8 hinter Australien, Deutschland rangiert auf Platz 17 und die Schweiz auf dem 31. Rang. Die Schlusslichter bilden Kuweit, Griechenland und Nigeria.

Die VAE ist vom Platz 19 im Vorjahr (2015) abgerutscht auf den 40. im laufenden Jahr. Wer hier lebt, kennt die Hauptantwort: Ölkrise der vergangenen Monate, verbunden mit völlig abgehobenen Mieten. Da diese fast immer für volle 12 Monate im Voraus und am Stück zu zahlen sind, ist das mit stets weiter ansteigenden Quadratmeterpreisen kaum noch machbar - insbesondere natürlich für diejenigen unter den Expats, die nicht das Glück haben, diese immensen Kosten vom Arbeitgeber erstattet zu bekommen!

Im übrigen war und ist das Leben hierzulande natürlich nicht gerade billig - selbst beim wöchentlichen Supermarktgroßeinkauf tut mir immer kurz die Hand weh, wenn ich die Summe sehe und dennoch zum Portemonnaie greifen muss ...

Obwohl die Wirtschaft der Vereinigten Arabischen Emirate weiterhin wächst, muss man doch mit geringeren Zuwachsraten wie zuvor rechnen. Die niedrigen Ölpreise senken die Staatseinnahmen; das wiederum schlägt sich auf das Investitionsklima nieder. Deshalb wird das Wachstum dieses Jahr vermutlich vorwiegend aus dem Nichtölsektor kommen. Zugpferde sind sicherlich Dubais boomender Dienstleistungssektor sowie die Baubranche. Trotz vieler aufgeschobener Projekt kann  man annehmen, dass weiterhin hohe Investitionen in strategisch wichtige Vorhaben, wie Infrastruktur und Projekte im Rahmen der Expo 2020 fließen werden.

Auf die empfundene Lebensqualität unter den vielen Expats in den Emiraten mag sich negativ niedergeschlagen haben, dass im Zuge der wirtschaftlichen Bremsung auch die Jobsicherheit geringer geworden ist - dies gilt vor allem für die Erdölbranche und den öffentlichen Dienst. Dort ist in letzter Zeit in Sachen Personalbesetzungen einiges "in Bewegung" gekommen, wenn man es freundlich ausdrücken will.

Ali Al Mansoori, Leiter des Department of Economic Development von Abu Dhabi, erklärte vor fast genau einem Jahr, ein Ölpreis von 50 Dollar je Barrel sei ein "Geschenk für die Welt", da die Preise damit niedrig genug sein sollten, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Im laufenden Jahr würden die Preise wahrscheinlich bei 60 Dollar liegen, nachdem sie bei 45 Dollar ihren Boden erreicht hätten, schätzte Ali Al Mansoori damals. Momentan bewegt der Preis sich jedoch immer noch um die 45 Dollar pro Barrel herum ...

Beim Arbeitsindex liegen die VAE im o.g. Expat-Ranking derzeit auf Platz 36,  bei den Lebenshaltungskosten wenig überraschend auf dem 51. Rang, ähnliches gilt für den 54. bei Work-Life-Balance. Bei der Sicherheit rangiert das Land überraschend nur auf dem 13., die Freizeitmöglichkeiten hingegen wurden mit Platz 40 nicht so besonders gut eingeschätzt (jedoch immer noch vor Deutschland auf Rang 44 !?). In der Kategorie "persönliche Zufriedenheit" landeten die VAE unter den Expats sogar nur auf dem 59. Platz!

Aber da sieht man es einmal mehr: Statistiken sind nichts anderes als Momentaufnahmen eines segmentierten Durchschnitts in einer beliebigen Situation. Umso mehr gilt das für solch eine Statistik des "Gefühls". Was jeder aus seiner Situation macht, und wie er sich damit fühlt: Das hat jedermann selbst in der Hand. Statistik hin oder her.



Samstag, 3. September 2016

Mein erstes Buch kommt bald heraus


Das ist es ... noch NICHT! - das Cover zu meiner ersten Buchveröffentlichung. Was sich noch hinter dem Fragezeichen verbirgt, zeige ich euch in einem der nächsten BLOG-Beiträge hier, sobald der Titel im Buchhandel erscheint.


Sicher fragt sich der eine oder die andere gelegentlich, was ich so den lieben langen Tag über denn treibe. Also wenn ich nicht mit familiären Aufgaben, dem Emirate-Erkunden und Blog-Einträgen beschäftigt bin - und das ist man nun mal nicht den ganzen Tag. Zumal ich nie auf Golf-Kursen, im Nagelstudio und beim Friseur, im Pool oder auf dem Tennisplatz gesichtet  werde, um ein paar der gängigen Klischees über Expats zu nennen.

Die Wahrheit ist: Nach fünf Jahren regelmäßigem Schreibtischtäterums sind zwei Buch-Manuskripte fertig. Das erste siehe oben - ein Jugendbuch - nähert sich dem Veröffentlichungstermin (voraussichtlich November). Momentan stecke ich fast rund um die Uhr in den Lektoratsarbeiten. Das Cover von Designerin Nadine Willers (NaWillArt CoverDesign) sei hier schon einmal - halb ;-)  - enthüllt.

Da ich selbst gern Gegenwartsbelletristik lese, wo es sich um reale bzw. real mögliche Probleme real wirkender Figuren dreht, liegt es nahe, das ich auch selbst mich beruflich mit solchen Themen beschäftige.

Mein persönliches Credo dabei: Sachdetails, Orte usw. sind möglichst genau recherchiert und exakt dargestellt - vermutlich meine kleine journalistisches Berufsmacke. Doch die Handlung selbst sowie alle Figuren werden von A bis Z komplett ersonnen.

Es finden sich natürlich sicherlich hie und da bestimmt einmal einzelne Züge eines realen Menschen, die ich irgendwann beobachtet habe. Und im allerweiteste Sinne kann man natürlich nur etwas aufschreiben, wenn man selbst (er-)lebt... 
Doch weder in diesem aktuellen noch im nächsten Buch wird es Autobiographisches zu lesen geben. Tut auch gar nicht not: In meinem Kopf wohnen so viele erfundene Geschichten und Figuren, dass Selbsterlebtes eher nur "stören" würde... Und wenn diese Storys ohnehin schon in meinem Hirn ihr Eigenleben entfalten, kann ich sie auch gleich noch auf Papier (bzw. moderner: in den Laptop) bringen! :-)

In diesem Sinne: Falls ihr im "wahren Leben" momentan eher weniger von mir hört oder seht als sonst, liegt es daran, dass die diversen Arbeitsschritte direkt vor der Veröffentlichung ziemlich zeitaufwändig sind. Bis bald!