Im Rahmen der Veranstaltungen zum jährlichen "Abu Dhabi Food Festival", auf denen Spitzenköche aus aller Welt ihr Können inklusive Masterklassen und Chef-Seminaren für Hobbyköche bei der "Gourmet Abu Dhabi" vorführen, sowie einem Straßen-Fest, auf welchem an zahlreichen Ständen internationale Gerichte präsentiert und verkauft werden, fand auch die "Emirati Kitchen" ("Emiratische Küche") statt. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung, wie immer, von der Tourismus- und Kulturbehörde Abu Dhabi.
Emiratisches Menü an einem der Stände |
Traditionelle Musik lud zum Verweilen |
Hört man den Begriff "Arabische Küche", fallen einem die großartigen Kreationen der Libanesen ein, der Syrer, auch der Marokkaner. Aber "emiratische Küche"?! Ja, natürlich gibt es auch die. Und bevor sie noch ganz von McDonalds, KFC, Starbucks oder auch den ganzen Restaurants internationaler Provinienz hier überlagert oder ganz erstickt wird und in Vergessenheit gerät, soll u.a. auch "Emirati Kitchen" davor bewahren.
Auf einem Freiluft-Gelände an der Corniche waren Stände versammelt, an welchen man einige der klassisch-emiratischen Gerichte probieren konnte. Überall gemütlich Tische oder Sitzsack-Lümmelgruppen zum Genießen, arabische Musikanten spielten im Hintergrund. Höhepunkte dieser Präsentation waren Kochklassen mit bekannten Chefs, welche in Gerichte der emiratischen Küche einführten.
Außerdem gab es eine begehrte Signierstunde mit dem einzigen weiblichen (Küchen-) Chef der Emirate, Khulood Atiq - an ihr kommt momentan kein Bericht über erfolgreiche Frauen hierzulande vorbei; auch ich hatte schon einmal von ihr berichtet.
Dummerweise hatte ich nicht damit gerechnet, dass es in den VAE u.U. noch wesentlich bürokratischer als selbst in Deutschland abgehen kann! Von wegen, sich zur Signierstunde einfach mal in die Schlange stellen und warten, bis man dran ist!.... Am Eingang wurde ich höflich gefragt, ob ich "auf der Liste" sei: der Liste jener, welche zur Kochbuchsignierstunde bei Frau Atiq vorgelassen würden. Nein, war ich nicht, aber ich durfte mich in die "Ersatzleute" einreihen - falls jemand von der Liste nicht erschiene. Doch alle kamen, und ich werde nun auch ohne die Unterschrift von Chefin Khulood mal etwas aus ihrem zweisprachigen Kochbuch "Sarareed" der Emiratischen Küche probieren!
Diese verschleierte Dame teilte an Neugierige kostenlos "Hareez" aus, ein traditionelles Gericht auf emiratischen Festen. |
Hier schon einmal ein kleiner Vorgeschmack:
KHANFAROUSH - Süße Teigbällchen
Khanfaroush ist beliebt bei jung und alt - auf jedem Volksfest gibt es Stände, welche diese Leckerei verkaufen. Sie ist auch daheim leicht nachzumachen (und erinnert ein klein wenig an "Berliner"!)
- 6 EL Reismehl
- 2 EL Weizenmehl
- 3 EL Zucker
- 8 Eier
- 3-4 TL Rosenwasser
- 1 TL Kardamom-Pulver
- 1/2 TL Safran (kann man auch weglassen)
- 1 TL Backpulver (Modernisierung des traditionellen Rezepts für besseres Gelingen)
Alle Zutaten zusammenmixen und mindestens 30 min stehen lassen.
In einer tiefen Pfanne genug Öl erhitzen. Mit einem Teelöffel den Teig in Form kleiner Bällchen ins heiße Öl geben; so lange wenden, bis diese von beiden Seiten braun sind. Dann auf Küchenkrepp das überschüssige Fett abtropfen lassen.
Kann nach Geschmack mit Honig, Dattelsirup, Schokosauce oder Sesam gereicht werden, besonders gut schmeckt dazu der landestypische, leicht bittere Arabischer 'Khawa' (Kaffee mit Kardamom).
Die arabische Haushaltswaren bei "Emirati Kitchen" fanden besonders bei den einheimischen Damen regen Anklang. |