Dicker Mönch von schräg hinten? |
Barocke Gräfin mit Hut? |
Nein, da ist wohl die Phantasie etwas mit uns durchgegangen. Wir machen einfach einen Ausflug samt Wüstenpicknick und Besuch einer Sandsteinformation, südöstlich beim Flecken Wathba gelegen.
Sandsteinformation in der Wüste südöstlich von Abu Dhabi |
Könnte man doch glatt für Jack Sparrows sinkendes Schiff halten.... und den Hochspannungsmast dahinter halten wir der Einfachheit halber eben für den Segelmast! |
Auch wenn die Dimensionen schon doch etwas andere (bescheidenere) sind: Spontan fallen mir Fotosujet Nr. 1 - Monument Valley in den USA ein, das Kletterer-Paradies Elbsandsteingebirge Sächsische Schweiz bei Dresden, Wadi Rum mit der geheimnisvoll-unterirdischen Felsenstadt Petra, die heiligen Felsennadeln als Klosterstandorte von Meteora in Griechenland oder aber die wenig bekannten Formationen des Akakus-Gebirges in der Libyschen Wüste. Natürlich gibt es rund um den Globus noch viele weitere Sandsteingebirge, welche Naturliebhaber, Klettersportler und Fotofreunde mit ihren phantasieanregenden, oft bizarren Formen anlocken.
Was ist das? - ein Motorrad für Riesen vielleicht? |
An Informationen findet man nicht gerade viel über diese geologische Formation bei Wathba; zumindest ist wohl sicher, dass sie aus dem relativ jungen Erdzeitalter des Miozän stammt. Die vielen dünnen Schichtungen, welche bei der Ablagerung des Sediments einst entstanden, sind hervorragend zu sehen.
Wobei "jung" in der Geologie auch eher relativ zu betrachten ist - ca. 8 Mio. Jahre lang stehen die auffällig geformten Felsen wohl immerhin doch schon im Abu Dhabischen Wüstensand! Gut, anfangs war da ja auch eher Meer anstatt des schließlich übrig gebliebenen Sands, wie jeder weiß, der sich einmal mit der Entstehung von Sandsteinfelsen beschäftigt hat; aber lassen wir das hier einfach so stehen. Man stelle sich einmal vor, wie seitdem tausende heftiger Winde oder Stürme - schmirgelnde Sandmassen mit sich wehend - diese phantasieanregenden Formen aus der ehemals massiv gewesenen Sandsteinmasse herausgemeißelt haben!
Sieht bisschen so aus, wie ein Hindu-Tempel, mit Figuren verziert.... |
Obwohl oder gerade weil diese Felsen meist nur so ca. 10 m hoch sind, ziehen natürlich auch hier die vielen Vorsprünge und Löcher im Sediment kleine und große Klettermaxe geradezu magisch an. Wer nun auch einen Abstecher dahin plant, dem sei jedoch gesagt: Das Hochklettern sollte man lieber sein lassen, denn das Gestein ist sehr porös und daher nicht unbedingt vertrauenerweckend.
Es reicht ja, wenn man sich ein Weilchen niederlässt und einfach die Phantasie ein bisschen zwischen den statuen-artigen Gebilden spazieren führt....